Am Wochenende feiert Nandu, ein Netzwerk für „Tier-Gerechtigkeit“, einjähriges Bestehen. utopia sprach mit Martina über Blindstellen von Umweltorganisationen, das vegane Leben, Missionierung und Alttiersammlungen.
Interview: Felix Werdermann
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utopia: Nandu feiert seinen ersten Geburtstag. Jetzt gibt es also noch eine Gruppe mehr, die sich mit Tierrechten beschäftigt. Gibt es davon nicht schon genug?
Martina: Doch, aber keine ist so wie Nandu. (lacht) Meine Erfahrung zeigt, dass es einerseits linke, basisdemokratische, herrschaftskritische Gruppen gibt. Die sind aber häufig verschlossen und haben einen hohen Anspruch an Leute, die da mitmachen. Außerdem stört mich dieses militante, unsympathische Auftreten in der Öffentlichkeit. Da gibt es dann Demos, da werden die Menschen beim Würstchenstand am Straßenrand als Mörder beschimpft. Das erweckt in der Öffentlichkeit eher Ängste.
Es gibt auch viele Tierfreundinnen und Tierfreunde, die gehen nicht auf solche Demos.
Ja, es gibt viele Tierschutzorganisationen, die versuchen, in der Gesellschaft, wie sie jetzt ist – im Kapitalismus – etwas zu verändern. Aber die hinterfragen das alles überhaupt nicht. Die wollen nur diesen kleinen Teil, nämlich die Tiere, aus den Unterdrückungsverhältnissen befreien. Nach dem Motto: Hauptsache für die Tiere, alles andere ist egal. (mehr…)